Journaling zur Steigerung der eigenen Selbstführung und Resilienz

Wie führe ich mich tatsächlich selbst? Diese Frage sollten spätestens alle beantworten können, die selbst gerne Leute führen möchten. Dies muss nicht zwangsläufig mit einer Führungsrolle in einer Organisation einhergehen, sondern auch als GruppenleiterIn eines Vereines oder als OrganisatorIn einer Veranstaltung ist JedeR gleichzeitig Führer und Geführte. Eine Grundvoraussetzung dafür ist die Selbstreflexion und der Mut, sich mit dem eigenen Selbst auseinanderzusetzen. Die Psychologie forscht erfolgreich seit Jahren an fundierten Methoden, um Selbstführung empirisch zu erfassen, diese individuell zu trainieren und damit die eigene Kompetenz der Selbstführung zu steigern. Damit das „Aber wie?“ zu einem „Ja klar!“ wird.

My Growth Journal

Um die eigene Selbstführung zu steigern, habe ich ein Selbstcoaching-Journal entwickelt, was im Rahmen meiner Masterarbeit empirisch evaluiert und auf seine Wirksamkeit geprüft wurde.

Das Journal ist eine Kombination aus:

To-Do Liste für das Planen von kurz, mittel- und langfristigen Aufgaben
Tagesroutine und Rituale um dir eine Struktur für deinen Tag zu geben
Leitfaden um deinen Tag zu reflektieren mithilfe von geleiteten Fragen
Selbstcoaching – Aspekten, welche dir zeigen, wie du deine Träume, Ziele und Visionen in konkrete Ziele verfasst
deinem persönlichen Tagebuch

Video zum Journal

Was ist das Schöne daran das Journal zu führen?

Du nimmst dir Zeit am Morgen und am Abend für dich selber
Die bunten Farbkleckse inspirieren dich und bereiten Lust auf mehr
Du lebst den Tag bewusster und achtsamer
Du lernst dich kennen, mit Leichtigkeit und bunter Freude

Wirksamkeit

Das Journal wurde von mir 2019 entwickelt und im Rahmen meiner Masterarbeit 2020/2021 auf seine Wirksamkeit geprüft. Dabei führten 30 Tage lang 98 Personen das Journal. Zusammen mit Institut IMPART, in Osnabrück, wurden die Selbststeuerungskompetenzen, mithilfe der SSIK3 Testdiagnostik, ermittelt und mithilfe der Resilienzskala RS13 die individuelle Resilienz ermittelt. Es konnte gezeigt werden, dass bereits nach einem einmonatigen Einsatz wichtige Kompetenzen gesteigert werden können, eine Zusammenfassung folgt kurz:

Selbststeuerung – Steigerung von:

Selbstbestimmung – Stehe ich hinter den Zielen, die ich verfolge? Entsprechen diese meinen Bedürfnissen?
Selbstmotivierung – Kann ich auch unangenehmen Dingen etwas Positives abgewinnen? Kann ich mich bei schwierigen Aufgaben bei Laune halten? Kann ich mich auch bei langweiligen Aufgaben und ohne Unterstützung von außen motivieren?
Selbstberuhigung – Wie gut gelingt es mir, meine Aktivierung situationsgerecht anzupassen? Bin ich aufmerksam, wenn es die Situation erfordert? Wie gut komme ich nach unangenehmen Erlebnissen wieder in Gelassenheit?
Planungsfähigkeit – Kann ich planvoll und strukturiert an schwierige Aufgaben und Ziele herangehen? Überlege ich mir Teilschritte?
Initiative – Kann ich die zur Initiierung eigener oder fremder Handlungen nötige Energie aufbringen?
Absichten umsetzen – Kann ich die Energie zum Umsetzen eigener Handlungsabsichten aufbringen oder bin ich anfällig dafür, fremde Ziele zu verfolgen und für eigene zu halten?
Bewältigen von Misserfolg – Kann ich aus Fehlern lernen? Oder lande ich in ‘Grübelschleifen’?
Selbstgespür – Spüre ich, ob die Erwartungen anderer mit dem, was ich selber will, übereinstimmen? Oder bin ich anfällig für ‘Fremdkontrolle’?

Individuelle Resilienz – STeigerung von:

Persönliche Kompetenz: Merkmalen wie: Eigenständigkeit, Unabhängigkeit, Bestimmtheit, Unbesiegbarkeit, Beherrschung, Findigkeit und Ausdauer
Akzeptanz des Selbst und des Lebens: Merkmalen wie: Anpassungsfähigkeit, Balance, Flexibilität und der Fähigkeit des Perspektivenwechsels.